35 – Griechenland – zwischen Ideal und Wirklichkeit

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Apr 142011
 
Flagge von Griechenland

Flagge von Griechenland

14. April 2011 – Goethe-Forum, München
Moderation: Theo Geißler und Eva Schrot
Regie und Redaktion: Meret Forster

Vor einem Jahr erreichte der Streit über europäische und damit auch deutsche Hilfen für das hoch verschuldete Griechenland seinen Höhepunkt und belastete, auch angesichts der Medienberichterstattung, zunehmend die politischen Beziehungen beider Länder.

Wie konnte es soweit kommen – zeigt sich hier vielleicht auch eine enttäuschte Liebe zur Wiege Europas und der Demokratie? Es handelt sich schließlich um eine Zuneigung, die viele Jahrhunderte zurückreicht. Goethe, Schiller und Hölderlin sahen ihr Idealbild in der griechischen Antike und schon Martin Luther war begeistert vom antiken Hellas. Aber das reale Griechenland und das philhellenisch-virtuelle sind zwei Welten, die nicht zueinander finden.

Heute leben ca. 370.000 Griechen in Deutschland, viele haben hier studiert oder eine Berufsausbildung absolviert. Fast eine Millionen Griechen, d. h. ein Zehntel der griechischen Bevölkerung, hat eine Zeit in Deutschland verbracht, viele kamen in den 60erJahren als Gastarbeiter zu uns. Und in keinem anderen Land nimmt das Goethe-Institut so viele Sprachprüfungen ab wie in Griechenland. Wie kommt das?

Über diese Fragen und wie immer auch über das Thema Musik, Musiktraditionen und die heutige Musikszene in Griechenland wollen wir mit unseren Gästen sprechen. Was lässt sich neben den gängigen Klischees von Alexis Sorbas, Sirtaki und Bouzouki noch entdecken?

Im Gespräch:

  • Minas Borboudakis, Komponist und Pianist,
  • Chryssoula Kambas, Germanistin und Soziologin,
  • Alexandros Stefanidis, Autor und Journalist

Live-Musik:

  • Jorgos Psirakis (Saxophon) und Konstantinos Athanasakos (Klavier)

Ein Themenabend im Goethe-Forum mit Film (18.30 Uhr), Musik, Kulinarik & Diskussion – und live auf BR-Klassik (21.03 – 22.00 Uhr). In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Athen und der Palladion-Stiftung München.

Sendung nachhören:

Ablauf

3:07 (1) Einführung ins Thema
Begrüßung: Theo Geißler und Eva Schrot stellen das Thema vor.

3:53 (2) Bericht „Griechenland“
ARD-Korresponsdent Steffen Wurzel aus Istanbul über Griechenland.

14:46 (3) Vorstellung der Gäste und Gespräch
Begrüßung der Gäste: Chryssoula Kambas, Alexandros Stefanidis, Minas Borboudakis.

3:15 (4) Live-Musik: Jorgos Psirakis und Konstantinos Athanasakos
Manos Hadjidakis: Perimbanou

16:44 (5) Diskussion I

4:59 (6) Live-Musik: Jorgos Psirakis und Konstantinos Athanasakos
Manos Hadjidakis: Nocturne

9:15 (7) Diskussion II

1:55 (8) Live-Musik: Jorgos Psirakis und Konstantinos Athanasakos
Manos Hadjidakis: Grand Sousta

27 – Bulgarien – Europas wilder weiter Südosten

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Apr 262007
 
Flagge von Bulgarien

Flagge von Bulgarien

26. April 2007  – München, Goethe-Forum
Moderation: Theo Geißler und Frank Kämpfer
Regie: Werner Bleisteiner – Recherche: Eva Schrot – Redaktion: Wolf Loeckle

Einst hatte Bulgarien die „Riviera des Ostblocks“ sein eigen: Am „Goldstrand“ von Varna urlaubten Kolonnen sozialistischer Arbeiter und durften Schwarzmeerluft schnuppern. Für Westeuropäer ist der Ort heute ein touristischer Geheimtipp. Wird er bald von Schnäppchen-Pauschalreisenden überrannt, weil dort alles noch so preiswert aussieht? Weil sich das kulturelle Erbe hier als besonders archaisch darstellt? Weil den Fremden hier noch wirkliche Abenteuer erwarten?

Seit Anfang 2007 ist Bulgarien Mitglied der Europäischen Union – und plötzlich ein politischer Faktor in einer neu sortierten Region. Der Betritt forderte dem keineswegs üppig blühenden Land politische und wirtschaftliche Höchstleistungen ab – aus mitteleuropäischer Sicht nahm Sofia die Hürde mit einiger Not. Für die knapp acht Millionen Bulgaren bedeutet dies, einen Umgestaltungsprozeß zu durchleben, der einen schroffen Sprung in digitale neoliberalistische Welten bedeutet und bisherige Sinn- und Wertegefüge außer Kraft setzt. Continue reading »

26 – Ungarn – Insel der (Un)Glückseligen

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Okt 122006
 
Flagge von Ungarn

Flagge von Ungarn

12. Oktober 2006  – München, Goethe-Forum
Moderation: Theo Geißler und Frank Kämpfer
Regie: Werner Bleisteiner – Recherche: Eva Schrot – Redaktion: Wolf Loeckle

„Uns, die lang das Unglück schlug, schenke wieder Freuden. Denn wir büßten hart genug, Schuld für alle Zeiten….“ Schon die ersten Zeilen des 1823 von Dichter Ferenc Kölcsey verfassten Himnusz klingen weitaus weniger nationalistisch als in anderen Nationalhymnen Die Zeilen drücken aus, wie sich das Volk Magyaren damals fühlte: Seit Jahrhunderten zermahlen zwischen Großmächten – den Türken auf der einen, den Habsburgern auf der anderen Seite.

Doch im 20 Jahrhundert spielte diese sprachliche und kulturelle „Insel“ in Europa dann immer wieder Schlüsselrollen: Der Aufstand von 1956 war ein erster Versuch, den Stalinismus demokratisch zu überwinden; der spätere „Gulasch-Kommunismus“ eine pragmatische wirtschaftliche Annäherung an Westeuropa, und das Durchschneiden des Grenzzauns zwischen Österreich und Ungarn am 27. Juni 1989 nicht bloß der Anfang vom Ende des Ostblocks, sondern zugleich der Aufbruch in die Europäische Gemeinschaft.

Unser Themenabend fragt nach Befindlichkeiten gestern und heute, nach Visionen für morgen – nach den Konditionen, unter denen das Alltägliche zu leisten ist. Continue reading »

25 – Türkei – Zu deutsch, um richtig türkisch zu sein?

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Apr 272006
 
Flagge der Türkei

Flagge der Türkei

27. April 2006 – München, Goethe-Forum
Moderation: Theo Geißler und Frank Kämpfer
Regie: Werner Bleisteiner, Recherche: Eva Schrot, Redaktion: Wolf Loeckle

Dönerbuden, Billigdiscounter, unansprechbare Frauen mit Kopftuch, laute orientalische Popmusik und bei flüchtigem Blickkontakt die Frage „was guckst Du“ … – Reduzieren wir unsere türkischen Mitbürger nur auf Klischees? Glauben wir uns kulturell besser gestellt? Ahnen wir, dass auch sie uns mit Stereotypen versehen – auf Hans und Helga zum Beispiel, die höchst langweilig sind? Was wissen wir voneinander, die wir in einer Stadt (einem Land) in verschiedenen Welten zu leben scheinen?

Der türkische Mittelstand in Deutschland ist ein Wirtschaftsfaktor geworden – aber repräsentiert er auch die moderne Türkei, die EU-Vollmitglied werden will? Welchen Preis zahlen türkische Bürgerinnen und Bürger für ihr Leben in Mitteleuropa? Wohin entwickelt sch – im Spagat zwischen Tradition und Mediengesellschaft – vor allem die heute junge Generation?

Theo Geissler und Frank Kämpfer bauen im Gespräch mit Vertretern der türkischen „Gemeinde“ Münchens Brücken der Verständigung; Pianistin Aylin Aykan präsentiert am Klavier eine Türkei, die kaum jemand kennt.  Continue reading »

20 – Keine Ahnung von Albanien?

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Jun 172004
 
Flagge von Albanien

Flagge von Albanien

17. Juni 2004– Schauspielhaus Salzburg, Saal
Moderation: Theo Geißler und Frank Kämpfer
Regie: Werner Bleisteiner – Recherche: Eva Schrot – Redaktion: Wolf Loeckle

„Laßt Albanien nicht Selbstmord verüben!“ – überschrieb der in Paris lebende albanische Schriftsteller Ismail Kadaré 1997 einen in der französischen Tageszeitung „Le Monde“ erschienenen Aufruf an die Weltgemeinschaft. In der Tat: Das kleine Balkanland – es ist gerade einmal so groß wie Baden-Württemberg – hat seit dem Zusammenbruch des Ostblocks 1990 kaum Fortschritte gemacht. Eher im Gegenteil. Kadarés Aufruf, sein Geburtsland nicht im Chaos versinken zu lassen, ist aktueller denn je: Albanien ist gelähmt zwischen Anarchie, Korruption und Kriminalität und hat längst den zweifelhaften Ruf, das „Armenhaus“ Europas zu sein. Dennoch soll Albanien dereinst Mitglied der Europäischen Union werden. Doch wann das sein wird, weiß niemand. Erstaunlich für ein Land, das vor 15 Jahren noch zu den am strengsten isolierten Ländern der Welt gehörte und das sich sogar gegenüber seinen „Bruderstaaten“ Sowjetunion und China fast komplett abgeschottet hatte.

Doch solange der gesamte Balkan nicht zur Ruhe kommt, stehen auch Albaniens Chancen für eine nachhaltige Entwicklung eher schlecht. Und so verwundert es auch nicht, dass Albanien von unserer Warte aus betrachtet auch kulturell als weißer Fleck erscheint. Doch eines hat das Ende des sozialistischen Regimes auf jeden Fall gebracht: Eine Wiederbelebung der Kulturszene. Mit spärlichen Mitteln sucht die Hauptstadt Tirana beispielsweise mit dem alljährlichen Festival „Tiraner Herbst“ Anschluss an die internationale Musikszene. Continue reading »