19. November 2002 – Bayerischer Bahnhof Leipzig
Moderation: Theo Geißler und Manfred Wagenbreth
Regie: Lieberwirth/Hufner; Redaktion: Wolf Loeckle
Das musikalische Genre des „Jazz“ ist ideologisch eigentlich unverdächtig. Jazz gibt es in vielen Facetten rund um den Globus. Gleichzeitig steht „Jazz“ von Anbeginn für Aufbegehren. 1925 schrieb schon Paul Stefan in den „Musikblättern des Anbruch“, man sei sich einig, „dass dieses böse Etwas, Jazz, der Anfang einer Revolution sein kann.“ Jazz als Revolution war jedoch in den beiden deutschen Staaten unterschiedlich mit Sinn aufgeladen. „Freedom now“ war im Westen eine durchaus andere Formel als „Freiheit jetzt“ im Osten. Zugleich gab es zwischen Ost und West für Jazzmusik eine hohe Grenzdurchlässigkeit zwischen den Systemen. Eigenart, Differenz und Kommunikation: Jazz als musikalische Geheimwaffe für grenzüberschreitende Emanzipation? Was ist davon nach der Vereinigung noch übrig: Swixibop, Schmoosic oder etwas ganz anderes? Continue reading »