11.12.2003 – Bayerischer Bahnhof Leipzig
Moderation: Theo Geißler & Frank Kämpfer
Regie: Hufner/Lieberwirth – Redaktion: Wolf Loeckle
Tatort Opernhaus: Längst haben die Sparkommissare der Finanzpolitik die Theater Deutschlands als Spielraum entdeckt. Wenn ein Intendant nicht den immer enger geschraubten Etatvorgaben entspricht, wird der Geldhahn der Subventionen erst recht zugedreht. Nach dem „künstlerischen Erfolg“ eines Hauses oder nach dessen öffentlichem Renommee wird gar nicht mehr gefragt.
Andererseits wird aber auch verstärkt über neue, unkonventionelle Wege nachgedacht: Ausgründungen als „GmbH“, Fusionen zwischen den Häusern in benachbarten Städten, oder der Ausstieg aus Tarifverträgen sollen Theater vor ihrer endgültigen Schließung bewahren.
Doch die Theater in Deutschland – vor allem auch jene in den kleineren Städten – sind nicht bloße Verschiebemasse; auf Gedeih und Verderb dem Wohlwollen der Finanzpolitiker ausgeliefert, sondern sie haben in erster Linie auch einen wichtige gesellschaftliche Funktionen zu erfüllen; den Bewohnern abseits der großen Zentren musikkulturelle Bildung nahe bringen, dem Nachwuchs Chancen geben, und vor allem auch Experimentierfeld für neue ästhetische Entwicklungen sein. Wird das auch noch künftig möglich sein? Continue reading »